Adblocker
Letzte Änderung: 15.09.2023, 12:02 Uhr
Total im Trend: Adblocker bzw. Werbeblocker
Wer nutzt sie und warum?
Grob geschätzt, setzen circa 27 Prozent aller Internet-User Adblocker ein. Die meisten Anwender finden sich unter den 18- bis 24-jährigen Nutzern. Je älter oder jünger der User, desto niedriger die Wahrscheinlichkeit, dass er einen Werbeblocker installiert hat. Zusätzlich konnte eMarketer feststellen, dass es zwischen den Geschlechtern keinen Unterschied in Hinsicht aufs Blockieren von Werbeinhalten gibt.
Geht man nach den Google-Suchvolumina der Adblocker-Anbieter, entpuppt sich Europa als der Kontinent mit den meisten Werbeblocker-Nutzern. Gefolgt von Asien und Nordamerika. Bricht man die Statistik noch weiter herunter, geht Frankreich als das Land hervor, in dem die meiste werbeunterdrückende Software installiert ist. Prinzipiell finden sich laut Surfshark in der Top 10 der Länder mit der höchsten Adblocker-Nutzung neun europäische Länder. Platz 9 belegt Kanada als einziger außereuropäischer Staat. Der Ausschluss von China und Hongkong aus der Studie verfälscht leider das Gesamtbild.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die Suchvolumina diverser Adblocker-Anbieter nach Kontinenten.
Quelle: searchenginejournal.com
Auch in Österreich sind Adblocker ziemlich populär. So nutzen etwa 43% aller Internet-User eine werbeunterdrückende Software.
Quelle: de.statista.com
Was genau ist ein Adblocker?
Wie zuvor erwähnt, wird der englische Begriff als “Werbeblocker” übersetzt. Dabei handelt es sich um ein Programm, das die auf Websites enthaltene Werbung unterdrückt. Blockiert werden unterschiedliche Arten von Werbeinhalten – Bilder, Videos, Texteinfügungen wie auch Pop-ups. Die ersten Adblocker kamen in den 1990er Jahren auf, vorerst fürs Fernsehen. Als allererster Werbeblocker für den privaten PC gilt Webwasher. Ihn gibt es seit Dezember 1998.
Wie funktionieren Adblocker?
Grundsätzlich können drei Arten von Werbeblockern unterschieden werden, je nachdem, welcher Funktionsweise sie sich bedienen. Zur Auswahl stehen:
- Endfilter-Verfahren
- Vorfilter-Verfahren
- Deaktivierungs-Verfahren
Endfilter-Verfahren
Bei diesem Verfahren, wird Werbung anhand ihrer Internetadresse erkannt. Nach diesem Prinzip funktioniert beispielsweise uBlock Origin. Zusätzlich finden hierfür schwarze Listen sowie reguläre Ausdrücke Verwendung. Im Gegensatz dazu finden sich als unaufdringlich bewertete Werbeeinblendungen auf sog. weißen Listen wieder. Adblock Plus hat z.B. eine derartige weiße Liste definiert.
Da dies alle Werbetreibenden mehr oder weniger betreffen kann, werden diese Blacklisten laufend angepasst. Ebenso können hier intelligente heuristische Verfahren zum Einsatz kommen.
Vorfilter-Verfahren
Die Basis für diese Art des Verfahrens bilden sog. Tracker-Bibliotheken, die ganze Werbenetzwerke blockieren. Unterstützend wird hierbei auch das Verhalten der Surfer getrackt. Im Gegenzug entfällt die Verwendung großer Blacklisten.
Deaktivierungs-Verfahren
Da heutzutage gerne animierte Werbung (Flash-Animationen, Layer Ads) ausgespielt wird, kann diese durch Deaktivieren von JavaScript mittels eines Script-Blockers wie uMatrix oder NoScript unterbunden werden. Allerdings bringt das Ausschalten von Flash und JavaScript einen wesentlichen Nachteil mit sich: eingebettete Videoplayer werden beim Abspielen behindert. Fallweise kann man bei Scriptblockern individuelle Regeln für einzelne Websites festlegen.
Hauptgründe für den Einsatz von Adblockern
Laut einer Studie von GlobalWebIndex blockieren Internetnutzer am häufigsten aus folgenden Gründen Online-Werbung:
- Übermaß an Werbung
- lästige oder irrelevante Werbeinhalte
- aufdringliche Werbung
- Angst, dass Werbung Viren beinhaltet
- persönliche Abneigung gegen jegliche Art von Werbung
Adblocker, die wirklich was taugen
Es gibt zahlreiche Werbeblocker-Anbieter. Dennoch variieren die verfügbaren Softwares in Hinsicht auf Effektivität, Schnelligkeit, Phishing-Schutz oder etwa Virenschutz enorm. Hier die nach Downloadzahlen und User-Bewertungen beliebtesten Adblocker:
- AdGuard
- AdLock
- uBlock Origin
- AdBlock
- AdBlock Plus
- Ghostery
- Adaware Ad Block
- Adblock Fast
- Adblocker Ultimate
- Ad Remover
Nicht so rosig: Adblocker behindern Sichtbarkeit von Bannerwerbung
Während sich Internetuser über werbefreies Surfen freuen, rümpfen Werbetreibende die Nase. Denn durch den Anstieg des Adblocker-Anteils erreichen ihre Ad-Impressions nun die Zielgruppen schlechter. Dies betrifft insbesondere die Endgeräte Desktops bzw. Laptops.
Google setzt Maßnahmen
Wie man sich gut vorstellen kann, bekommt auch der Suchmaschinen-Gigant diesen Trend zu spüren. Vor allem in Form des Drucks, den zahlende Werbetreibende ausüben. Immerhin verdient Google jährlich rund 147 Mrd. US-Dollar (2020) an den Werbeschaltungen.
Als Reaktion darauf brachte man schlichtweg einen eigenen Adblocker für Google Chrome auf den Markt. Gleichzeitig wurden die Werberichtlinien im Branchenverband “Coalition for Better Ads” erneuert und sog. “Unfriendly Ads” definiert. Darunter fallen sämtliche aufdringliche und störende Werbeanzeigen.
Worauf Sie als Werbetreibender achten sollten
Um zu verhindern, dass Ihre Werbeanzeigen als lästig bzw. als “Unfriendly Ads” wahrgenommen werden, sollten Sie auf Folgendes verzichten:
- Pop-up-Anzeigen, die den gesamten Bildschirm verdecken
- automatisch abspielenden Ton
- Ads, die sich nicht schließen lassen
- Ads mit einem Countdown zum Schließen
Quellen: searchenginejournal.com