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Was ist eine Domainstrategie?

und warum es sie braucht?

Domainstrategie: Die Qual der Wahl und wichtige Überlegungen vorm Domainkauf

Was ist wichtiger? Lesbarkeit, Usability, Keyword, Länderherkunft…?

Domainname & Domainstrategie

Der Domainname und die Domainstrategie sind wichtige Bestandteile in einer umfassenden Suchmaschinenoptimierung (SEO). Die Domain (ihre Internetadresse) steuert einen erheblichen Beitrag zur Identität Ihrer „Marke“ bei.

Aspekte bei der Domainwahl

  • Lesbarkeit
  • Wiedererkennung
  • Keyword
  • Merkbarkeit
  • Fehlerfreie und kurze Schreibweise

Bestandteile eines Domainnamens

  • Personennamen
  • Produkt- oder Markennamen
  • Produktkategorien oder -beschreibungen
  • Claims – Slogans
  • Lösungen (z.B. „Haare statt Glatze“)

Domainnamen prüfen

Auf den ersten Blick scheinen viele Domains bereits vergriffen. Oft lohnt es sich genauer hinzusehen, da die Domains hin und wieder „nur“ registriert aber nicht aktiv verwendet werden. In diesem Fall lohnt es sich den Eigentümer zu kontaktieren, ob die Domain vl. zum Verkauf steht. Findet sich also keine aktive Website auf einer Domain, besteht noch Hoffnung. Ist diese nicht der Fall, kann eine Anfrage dennoch nicht schaden. Wird Ihnen ein Nein erwidert, lassen sich immer noch alternative Domainstrategien finden. Prüfen Sie bspw. auch andere TLD-Endungen, vielleicht sind hier noch welche verfügbar.

Bitte beachten Sie, dass der Erfolg eines Ankaufs oft von der Herangehensweise abhängt. Wir sind geübt darin Domains zu kaufen und zu verkaufen und helfen Ihnen gerne dabei, eine attraktive Domain für Ihr Webprojekt zu finden.

Was Sie vor dem Kauf beachten sollten

Bei der Domainstrategie ist es inzwischen gang und gäbe, dass der Domainname zur Ihrem Online-Auftritt bzw. Ihrem Angebot passt. Wir versprechen, dass es sich auch lohnt ein Blick aus Sicht Ihrer Kunden auf den Faktor Domain zu werfen.

Ein Beispiel:

Klaus Haas ist Besitzer einer Autowerkstatt mit dem Namen Haas und möchte nun auf einer Website seine Werkstatt vorstellen. Ihm ist wichtig, dass seine Kunden Termine vereinbaren können. Klaus will eine Website die ihm Terminanfragen bringt. Auf der Suche nach einer passenden Domain durchforstet Klaus mehrere Domainbörsen und muss feststellen, dass www.mechaniker.at (seine erklärte Wunschdomain) bereits vergriffen ist, aber zum Verkauf steht. Klaus könnte nun auch auf eine andere TLD (z.B. .net, .eu, .com) oder ein Namenskonstrukt (wie z.B. mechaniker-haas.at) ausweichen. Er will aber mechaniker.at haben. Da sein Ankaufsversuch für mechaniker.at beim Domaininhaber leider fehlgeschlagen ist, weicht Klaus nun doch auf mechaniker-haas.at aus. Er hat eingesehen, dass sein Name in Verbindung mit Keyword (Mechaniker) und der Länderkennung .at ein unschlagbarer Domainname ist.

  • Verwechslungsgefahr kann ausgeschlossen werden!
  • Wiedererkennung ist voll gegeben!
  • Domain ist super lesbar
  • Schreibweise ist klar und einfach!
  • Sogar ein Keyword steckt in der Domain!
  • geografische Zuordnung zu Österreich.

Domainname mit oder ohne Bindestrich?

Vor allem im deutschsprachigen Raum wird gerne der Bindestrich bei einer zusammengesetzten Domain verwendet. Das hat natürlich den Hauptgrund, dass der Name so besser gelesen werden kann. Damit verbunden, kann der Domainname vom Kunden ebenso besser gemerkt und wiedergegeben werden.
Doch sollten Sie bedenken, dass die Variante mit Bindestrich dennoch nicht als globale Lösung gilt. Beispielsweise in den USA wird bei zusammengesetzten Domainnamen hauptsächlich die Variante ohne Bindestrich verwendet. Daher ist wiederum Ihre Zielgruppe ausschlaggebend für die Wahl Ihres Domainnamens.

Wieso nicht beide Varianten registrieren?

Sollten Sie die Möglichkeit haben sich beide Varianten (also mit und ohne Bindestrich) sichern zu können, empfehlen wir diesen Weg. Die Variante mit Bindestrich kann als Hauptdomain verwendet werden. Die Variante ohne Bindestrich kann automatisch auf die Hauptdomain weitergeleitet und dient dazu den Namen zu sichern und direkte Fehlschreibweisen abzufangen. Damit ist sichergestellt, dass Suchende bei der „Falscheingabe“ im Nirvana landen. Auch sie werden auf die Haupt-Website weitergeleitet.

Zurück kommend auf unser Beispiel, sollte Klaus neben mechaniker-haas.at auch mechanikerhaas.at und nach Möglichkeit auch mechaniker-has.at und mechanikerhas.at registrieren.

Neben den Fehlschreibweisen bringen Umlaute noch eine weitere Komplexitätsstufe hinzu. So ist beispielsweise der Zeitungsanbieter Österreich unter der Domain österreich.at erreichbar.

Auch hier gilt, möglichst auch die umlautfreien Schreibweisen mitzusichern und beide Varianten zu registrieren. Damit ist wiederum sichergestellt, dass alle Verschreiber zur Hauptdomain geleitet werden können.

Spielregeln bei Domainnamen

Leider ist es in der Realität nicht nur so, dass mehrere Varianten des Domainnamens berücksichtigt werden sollten, um den Kunden den Zugang zu Ihrer Webseite zu erleichtern. Ebenso muss an den Mitbewerb gedacht werden, der womöglich an ähnlichen Domains interessiert ist. Hier raten wir bei markenbezogenen Domainnamen jedenfalls zur Absicherung Ihrer Marke mit Hilfe des Markenschutzes (wenden Sie sich an den Anwalt ihres Vertrauens) und bei keyword-bezogenen Domains zum frühzeitigen Absichern der attraktivsten Variationen. Vergessen Sie nicht, dass Sie über Ihr Namensrecht unter Umständen das Recht auf ihre Domain durchsetzen können. Artet ein Domainkonflikt zu einem ausgewachsenen Streit aus, kann es schnell teuer werden. 50.000,- Euro sind keine Seltenheit, da meist wettbewerbsrechtliche Abmahnungen, Unterlassungsklagen und intensive Prozesskosten dazu kommen.

Hohes Risiko für Streitfälle besteht bei

Das Verwenden von bekannten Markennamen bzw. Unternehmensnamen ist rechtlich gesehen nicht erlaubt. Ebenso wenn Sie zufällig denselben Namen haben wie eine bekannte Marke z.B. Marco Polo oder Mercedes Aigner. Dabei hat das bekanntere Unternehmen die Rechte für den Domainnamen.

Auch zusammengesetzte Domains können dabei zu einer rechtlichen Auseinandersetzung führen. So sollten Sie generell davon absehen eine Domain mit einem bekannten Markenbegriff zu erstehen. So beispielsweise auch i-love-milka.at, red-bull-fanclub.at und dergleichen.

Ebenso verboten sind bekannte Namen mit einem Tippfehler zu verwenden, wie beispielsweise zoter.at, maner.at, bila.at, macrosoft.com usw.

Ebenso die Verwendung von Namen von Prominenten ist gesetzlich nicht erlaubt. Wie auch Titel von bekannten Werken (Titel von Zeitschriften, Filmen oder einer Software) unter besonderem Schutz stehen.

Eine weitere Kategorie, die gesetzlich belangt werden können umfassen Domain-namen die Städtenamen, Namen von bekannten Gemeinden oder KFZ-Kennzeichen enthalten.

Zu unterlassen ist auch die Verwendung von Namen, die staatliche Einrichtungen bezeichnen. Da eine zu hohe Verwechslungsgefahr besteht.

Regelungen zum Handel mit Domains

Grundsätzlich ist das Handeln von Domains rechtlich gesehen erlaubt. Jedoch nur unter der Voraussetzung, dass bei der Domain nicht Namens- oder Kennzeichnungsrechte Dritter oder weitere Rechte verletzt werden.

Beispiele zu rechtswidrigen Domains & Wettbewerbs-Scherze

Politiker der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), Heinz-Christian Strache forderte ein Kopftuchverbot für öffentliche Bildungseinrichtungen. Ein Gegner dieser Meinung, hat dessen Ablehnung Ausdruck verlieben, indem dieser unter der Domain hc-strache.at einen Webshop für Kopftücher ankündigte. Dabei sollte der Erlös von den Kopftüchern an ein integratives Flüchtlingsprojekt in Österreich gehen. Ausgegangen ist dieser Fall mit einer einstweiligen Verfügung für den Domain-Besitzer und einer Unterlassung.

Unbekannte erwarben die Domain rtl-info.be, die sehr Ähnlich der Domain des belgischen Senders RTL Info ist. Diese lautet rtlinfo.be. Die Unbekannten klauten zudem den gesamten Webauftritt des Senders und veröffentlichten eine Nachricht in der hieß, dass es im Atomkraftwerk Thihange zu einer Explosion gekommen sei.

Diese Falschmeldung verbreitete Panik unter den Anrainern, wodurch es zu zahlreichen Anrufen beim Notruf kam. Erst als über die offizielle Webseite bekannt gegeben wurde, dass es sich dabei um eine Falschmeldung handelt, beruhigte sich die Situation.

Dieser Fall hat sich in Deutschland, in Bayern abgespielt. Bei der Landtagswahl wollte Spitzenkandidat der CSU, Markus Söder, mit dem Slogan „Söder macht’s“ punkten. Doch hatte dieser die Domain zu diesem Slogan nicht gesichert. Daher machte sich die Gegenpartei, die SPD, diesen Domainnamen und ebenso den Social-Media-Account zu eigen. Die SPD sicherte sich dabei gleich mehrere Domain-Varianten (soeder-machts.de, soedermatchts.de, söder-machts.de und södermachts.de). Daher blieb der CSU nichts anderes über als auf die Domain derechtesoedermachts.de auszuweichen.

Doch was nicht bedacht wurde, ist die Tatsache, dass die meisten User den Domainnamen falsch lesen als „der rechte Söder macht’s“, was natürlich nicht hilfreich für die Partei war.

Fazit zur Domain-Auswahl

Eine Domain sollte nicht leichtfertig gewählt werden, da dies zu „Fehlern“ führen kann und zu hohen Kosten. Wir empfehlen daher, überlegen Sie sich Ihre Domainstrategie. Berücksichtigen Sie dabei Rechtliche Spielregeln als auch die Sicht Ihrer Kunden. Achten Sie bei Ihrer Domainstrategie vor allem darauf, dass die Domain leicht zu verstehen ist, zu Ihrem Angebot passt und keine Potentiale für Tippfehler hegt. Somit sollten Sie ebenso auf komplizierte Fremdwörter innerhalb des Domainnamens verzichten.

Wenn Sie zwischen mehreren Namen schwanken, starten Sie doch eine kurze Umfrage. Meistens kristallisiert sich nach wenigen Befragten bereits ein Favorit heraus.

Der nächste Schritt wäre die Prüfung des Domainnamens. Achten Sie darauf, dass dieser von keinem Mitbewerber verwendet wird. Auch wenn dieser eine andere Sparte bedient, kann dies zu Verwechslungen führen und wirkt sich auf Ihre Besucherzahl der Website negativ aus. Gegebenenfalls denken Sie daran, den Namen mit weiteren beschreibenden Wörtern zu ergänzen. Wie beispielsweise bei unserem Beispiel „Auto Haas“.

Um mögliche nervenaufreibende Gerichtsverhandlungen zu vermeiden, sollte Sie sich gleich mehrere Varianten der Domain sichern. Daher nehmen Sie innerhalb Ihrer Domainstrategie die Version mit und ohne Bindestrich auf. Ebenso berücksichtigen sollten Sie die Variante mit dem häufigsten Tippfehler. Sollte Ihr Domainname einen Umlaut enthalten, können Sie sich ebenso diese Variante sichern.

Bei Berücksichtigung dieser Punkte, sollten Sie auf dem besten Weg sein, von Ihren Kunden online gefunden zu werden :)

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Quellen: e-recht24.de