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Sprachsuche & Spracheingabe

Wie Sprachassistenten unsere Welt erobern!

Sprachsuche alias Sprachassistent – geniale Innovation oder feindlicher Spion? Wie stehen Sie dazu?

Welche Rolle Sprachassistenten spielen (werden)?

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Sprachsuche: Kurzfristiger Hype oder echter Trend?

Sprachsuche, Sprachassistenten, Spracheingabe und Sprachsteuerung, diese Begriffe verfolgen uns bereits seit einigen Jahren. So hat Amazon mit seinem Amazon Echo oder einfach Alexa den Stein ins Rollen gebracht. Bekannt ist auch, dass Innovationsriesen und Großkonzerne wie Google mit Google Home, Apple mit Siri und Microsoft mit Cortana bereits nachgezogen sind mit ihren Varianten des Sprachassistenten. Inzwischen ist Amazon schon wieder einen Schritt weiter und brachte den Sprachassistenten in verschiedenen Ausführungen auf den Markt. Wie beispielsweise in Kombination mit einem Touchscreen, den Echo Show. Aber was ist nun dran an diesem Hype? Schreiben wir mit den Sprachassistenten tatsächlich Geschichte für den Online Marketing und Websuchen-Bereich?

Innovationshit oder Schall und Rauch?

Im Grunde funktioniert die Sprachsuche über den Sprachassistenten, der nichts anderes ist als ein smarter Lautsprecher mit Mikrofon. Dazu muss man sich diesen ins Wohnzimmer stellen und kann den Sprachassistenten nicht überall hin mitnehmen wie das Smartphone, sondern mittels Sprachsuche explizite Anfragen stellen. Außerdem, Siri am iPhone gab es schon lange.

Nun gut, Fakt ist, ein iPhone ist teuer, vor allem wenn man es ausschließlich auf die Funktion des Sprachassistenten abgesehen hat und Amazon hat die Funktionalität mit Alexa schlau gelöst. So gibt es inzwischen nicht nur den Amazon Echo, sondern bereits den Amazon Dot, den mobilen Tap und den Echo Show mit Bildschirm. Was man für den Gebrauch benötigt ist ein Amazon Konto und wenn wir uns ehrlich sind, hat das schon fast jeder. Das heißt, die Infrastruktur ist aufgebaut. Weiter betrachtet, hat Amazon auch die Funktionen intelligent gelöst. So ist Alexa ausgestattet mit Skills (ihren Fähigkeiten) wo auch Unternehmen mit eingebunden sind, indem sie ihre entwickelten Skills hochladen können. Die Motivation für Unternehmen selbst Skills zu entwickeln ist auch leicht erklärt, so sehen sie einen zusätzlichen Verkaufskanal und die Möglichkeit das Image eines innovativen Unternehmens zu stärken.

Indem Alexa in der Cloud lebt und mit Fähigkeiten gefüttert wird, können Entwickler den Amazon Echo bzw. die Sprachsuche überall integrieren. Das heißt verschiedenste Geräte bis hin zu Autos sind inzwischen mit Alexa ausgestattet. Das bringt uns sicher einen Schritt weiter in Richtung Internet of Things (IoT).

Was bringt die Sprachsuche nun für den Anwender?

Tekkies, ITler und Technik-Junkies kommen ihnen wahrscheinlich als erstes in den Sinn, wenn Sie an die ersten Nutzer von Alexa denken. Wahrscheinlich auch nicht ganz falsch, aber erreicht die Sprachsuche auch die Masse? Erfüllt er die lang gehegten Wünsche. Sehen wir uns die Entwicklung des Personal Computers mal an.

So war am Anfang ein großer Kasten, den man eben PC nannte und mit dem ausschließlich wenige Experten arbeiten konnten. Die weitere Form ermöglichte es schon für mehrere Personen, diesen Computer zu nutzen. Die Entwicklung ging immer weiter weg vom Medium für Programmieren hin zum Arbeitsgerät für die Massen. Durch steigende Usability und auch Anpassung in Formen wie Laptop, Smartphones und Tablett hat es diese Technologie als fester Bestandteil in unser Leben geschafft. Trotzdem und auch heute noch, ist es der Fall, dass der Mensch sich die Funktionalitäten des PC aneignen muss. Der Mensch muss den PC verstehen und um damit arbeiten zu können, das Wissen mit jeder neuen Form und Entwicklung erweitern und lernen. Dies ist nun mit der Sprachsuche das erste Mal anders.

So lernt der Sprachassistent von uns und wird durch unseren Input immer „schlauer“ und fortgeschrittener. Das ist faszinierend und öffnet tatsächlich die Türen zu vielen weiteren Entwicklungen. Sicher stellen sich die Ersten schon einen Alexa Haushaltsroboter vor.

Amazon gibt keine genauen Verkaufszahlen der Sprachassistenten bekannt. Doch hat Dave Limp, Senior Vice President Devices and Services bei Amazon in einem Interview von mehr als 100 Millionen Geräten gesprochen. Jedoch unterschied er dabei nicht von den Verkaufszahlen der einzelnen Lautsprechern und den vorinstallierten Sprachassistenten bei Drittanbietern. Die Verkaufszahlen sind ohne Zweifel bereits sehr hoch, wobei die Tendenz natürlich steigend ist. Dass die Sprachsuche immer beliebter wird, spiegeln vor allem auch die hohen Absatzzahlen.

Kritik an der Sprachsuche: Amazon möchte Gesprächsprotokolle weitergeben

Nun wurde bekannt, dass Amazon die Entwicklung von Apps unterstützen möchte, indem sie Protokolle von Gesprächsaufnahmen mit Alexa an Entwickler weitergeben. Damit wird gleichzeitig bestätigt, dass die Gespräche mit Alexa längerfristig gespeichert werden und an Dritte weitergegeben werden. Ebenso wurden bereits ein Datenleck bei Amazon bekannt. Amazon rechtfertigt die Weitergabe der Daten indem sie eben die Transkripte der Gespräche weitergeben und nicht die originalen Aufnahmen und prägnante Merkmale wie Namen nicht bekannt geben. Die Frage stellt sich nun tatsächlich, was alles von Alexa aufgenommen wird? Sprich, wird wirklich nur das direkte Gespräch aufgezeichnet oder werden auch Inhalte aufgenommen, die nicht im direkten Gespräch mit Alexa abgehalten werden.

Eines muss klar sein: mit dem Amazon Echo stellen Sie sich gleichzeitig eine „Wanze“ ins Wohnzimmer. Das klingt nun James Bond-mäßig, aber so ist es tatsächlich ein Lautsprecher, der Inhalte aufzeichnen kann und direkt mit dem Internet verbunden ist.

Wie ist der Umgang mit dem Sprachassistenten im Allgemeinen?

Wenn es um Sprachassistenten geht, treffen wir schnelle eine Polarisierung unter den Anwendern an. Für die einen ist eine logische Konsequenz des aktuellen Hypes um die digitalen Assistenten. Für die anderen ist die Nutzung derartiger Gerätschaften geradezu ein Dorn im Auge. Sie fühlen sich unwohl beim Gedanken, dass dauernd „jemand“ mithört. Ist auch verständlich, bei der atemberaubenden Geschwindigkeit in der im 21 Jahrhundert der technische Fortschriftt eine Innovation um die andere hervorbringt. Da ist der Überblick schnell verloren und die Angst schnell geschürt. Vor allem bei Meldungen, wie eben dass Gesprächsprotokolle von Amazon an Entwickler weitergegeben werden. Die Entwicklung vom Computer zum Smartphone brachte einschneidende kuluterelle Änderungen mit sich. So haben sich „Smombies“ unsere Smartphone-Zombies entwickelt, vor allem in der Jugend, die den Blick vom Smartphone gar nicht mehr lösen können. Häufig sieht man in Cafés oder im Bus Personen – ja sogar Personengruppen auf ihr Smartphone starrend den Kopf nach unten geneigt.

Sprachsuche erzeugt Skepsis den Datenschutz betreffend

Und nun reden wir mit der technischen Errungenschaft anstatt auf dessen Display zu starren? Jetzt haben wir uns gerade erst ans kleine Displays gewöhnt! Das ruft natürlich Skepsis und Ärger gegenüber den digitalen Assistenten zur Sprachsuche und Spracheingabe hervor. Eine weitere Dimension unter den Skeptikern ist das Thema Datenschutz. So befürchten manche, dass noch mehr Daten aus dem Privatleben gesammelt werden. Wohin soll das gehen, wenn nun Alexa, Google Home & Co weitere Daten sammeln und so ein noch besseres Bild unserer Charaketere zeichnen können. Schon ein wenig beängstigend. Vor allem wo nun bekannt ist, dass Amazon die Aufzeichnungen speicher und nicht bekannt ist, wie gut diese Aufnahmen generell gesichert sind vor Hacker-Angriffen oder dergleichen.

Ein weiterer Punkt, der vielleicht nicht so viel Zuspruch hat wie Datenschutz, ist der Sprachgebrauch. Viele Skeptiker befürchten einen Rückgang der Höflichkeit und noch schlimmer eine Rückentwicklung unserer Sprache. Aus dem einfachen Grund, um Alexa und Co Befehle zu geben, sind kein Bitte oder Danke erforderlich – „Alexa spiele …, Alexa schalte das Licht ein“ reichen um eine Ausführung zu ermöglichen. Außerdem sprechen wir derzeit noch sehr Zielgerichtet in kurzen und prägnanten Sätzen mit dem Sprachassistenten. Nicht ganz unbegründet, befürchten gerade junge Familien, dass ihre Kinder diese Art zu sprechen so einprägen, dass sie diese nicht nur zur Kommunikation mit Sprachassistenten anwenden.

Dies sind berechtigte Bedenken, die teilweise sogar gesetzlich geregelt gehören. Jedenfalls sind wir angehalten das Bewusstsein zu schärfen und somit eine bewusste Nutzung derartiger Dienste zu ermöglichen.

Fazit: Sprachsuche, Sprachsteuerung, Spracheingabe

Es ist festzuhalten, dass Sprachassistenten noch immer in Kinderschuhen stecken und kein digitaler Assistent die Sprache jedes Nutzers zu jederzeit einwandfrei versteht. Somit sind Sprachkommandos und Spracheingaben nach wie vor verbesserungswürdig. Sprachassistenten kämpfen noch mit Dialekten, der Fragestellungen an sich und damit, dass es nicht in jeder Situation eine allgemein gültige Antwort gibt. Positiv betrachte ich die Entwicklung von Alexa im Auto. Wie es bereits bekannt ist, will sowohl BMW als auch SEAT die Spracheingabe im KFZ bereits ab Mitte 2018 ausliefern. Das ist ein Meilenstein sowohl für die Automobilindustrie, als auch für die Sprachsteuerung und unsere neuen smarten Sprachbegleiter. Sprachsuche im Auto ist möglich. Stellen wir uns vor, wie viele Unfälle vermieden werden können, wenn anstatt illegalen Tippens am Smartphone der Sprachassistent die Nachricht erstellt und versendet. Motivation genug, um diese Technologie voranzutreiben. Trotzdem, wie auch generell Empfohlen im Online-Umgang, sollte ein bewusster Umgang geführt werden.

Alexa (Amazon Echo) ist es zu verdanken, dass sich ein neuer Markt langsam zu etablieren beginnt. Im nächsten Schritt werden die Spracheingaben in den Suchmaschinen (Sprachsuche) weiter zunehmen und dafür sorgen, dass für Websites eine neue Diszplin (Speakable SEO) im Online Marketing zu bedienen ist. Buzzwords, wie Audio Search oder Voice Search werden häufiger genannt werden. Umso wichtiger, dass Websites schon jetzt auf „Voice Commerce“ hin optimiert werden. Das honoriert Google und belohnt dahingehend optimierte Seiten mit besseren Rankings. Aus dieser Perspektive ist es höchst interessant wie die Entwicklung weiter verläuft.

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