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Social Media Trends 2023 – Was bringt das Jahr?
Welche Trends bleiben, welche kommen dazu?
Fortschritt. Der scheint uns Menschen in die Gene gemeißelt zu sein. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendeine Neuentwicklung ihren Vorgänger ablöst. Unaufhaltsam entstehen neue Trends. Heute total in, in einer Woche bereits alter Schmäh. Das ist auch in der Welt sozialer Medien nicht anders. Deshalb möchten wir einen genaueren Blick auf die Social Media Trends werfen, die uns 2023 erwarten. Ferner beantworten wir die brennende Frage: Was ist geblieben bzw. was ist neu und hat das Zeug dazu, länger zu bleiben?
Der King unter den Social Media Trends: Ephemeral Content!
Neu ist Ephemeral Content – ein Begriff, der kurzlebige Inhalte beschreibt – nun wirklich nicht. Storys sind ja schon länger groß im Rennen. Fakt ist allerdings: Kurzlebige Inhalte werden die Landschaft der Social Media Trends noch stärker prägen, meinen Experten. Möglichst kurz sollen sie dauern und schnell von der Bildfläche verschwinden. Dabei sollten sie auch spannend sein. Schließlich gilt es in einer Welt der Reizüberflutung möglichst wirksam unsere Aufmerksamkeit zu fesseln.
Ist das erst einmal geschehen, können manche User Stunden damit verbringen, durch solche spannenden “Eintagsfliegen”-Inhalte zu scrollen. Die steigende Beliebtheit von Ephemeral Content verdeutlicht beispielsweise die nachfolgende Statistik für Instagram Storys:
Quelle: statista.com
Online Marketer haben dieses “Goldstück” unter den Social Media Trends bereits identifiziert und nutzen es zu ihrem Vorteil. Wenn sie es noch nicht tun, dann haben sie es zumindest geplant. Denn laut des jüngsten Berichts von Hootsuite sind Storys mit 64% bereits fester Bestandteil von Marketing-Strategien. Dabei fällt auf: Je beliebter der Account, desto mehr Storys featured er innerhalb eines Monats. Oder anders ausgedrückt: Storys machen Accounts einfach beliebter!
Quelle: socialinsider.io
Social Media trotz Kritik am Wachsen
Nach wie vor dominieren Facebook und Instagram die sozialen Medien und konnten bis Ende 2022 sogar weiter zulegen. So steht Facebook aktuell bei 2,9 Billionen Active Users, gefolgt von YouTube (2,2 B) und Instagram (1,4 B). Vergleiche dazu die nachfolgende Übersicht von 2021. Trotz dieser Zahlen schaffen es auch immer wieder Nischen-Plattformen in den Olymp der Social-Media-Beliebtheit. TikTok ist ein gutes Beispiel dafür. Die jugendliche Video-Plattform konnte 2022 die 1-Billion-User-Hürde knacken. Twitter ist laut aktueller Zahlen von 326 Millionen Usern auf 300 Millionen gesunken. Spannend wird hier natürlich der Jahresrückblick 2023/2024 werden.
Nachfolgend finden Sie eine Auflistung an Plattformen, die sicher auch 2023 eine Rolle spielen werden.
Quelle: statista.com
Instagram ohne Likes – Teil der Social Media Trends 2023?
Angekündigt hat Instagram die Entfernung von Likes schon seit Längerem. Noch ist es nicht passiert. Dennoch haben Likes (ähnlich wie bei Facebook) nicht mehr die Wirkung, die sie einmal hatten. Wer hier für organische Reichweite sorgen will muss seine Community schon zu etwas mehr Interaktion begeistern. Der Neuansatz hat bereits eine Betatest durchlaufen und könnte schon bald weltweit umgesetzt werden. Wer das Zuckerberg-Imperium kennt, weiß, dass das oft sehr rasch geschehen kann.
Oft genug wurde bereits bemängelt, dass der soziale Wert einer Person in den sozialen Medien durch Likes bestimmt wird. Eine derartige Bestätigung durch die Follower wird auch erwartet und könnte sich auf die Psyche der betreffenden Person negativ auswirken.
Zum Wohl der User oder doch für mehr Cashflow?
Diese Frage sollte wir uns tatsächlich stellen. Denn, seien wir mal ehrlich: Social Media leben von Werbung. Wenn es allerdings um Influencer geht, so sieht Instagram keinen Cent von den Honoraren, die Marken bereitwillig ihren Botschaftern bezahlen. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass die Entfernung von Likes ein reiner strategischer Zug der Plattform ist, mehr Cashflow für sich zu generieren.
Außerdem hat sich Influencer Marketing zu einem beliebten Werbe-Werkzeug entwickelt. Unternehmen tendieren von traditionellen Marketing-Methoden weg hin zur Werbung durch Empfehlung auf sozialen Medien. Zwar wird Instagram durch diesen “Move” Influencer Marketing nicht verhindern, aber zumindest behindern können. Denn Marken werden die Effektivität ihrer Kampagnen nicht mehr so leicht messen können.
Mag sein, dass sich Instagram durch die erschwerte Berechnung des ROI mehr Werber auf der Plattform erhofft.
Sollte Instagram die Likes tatsächlich beseitigen und dadurch mehr Cashflow aus der Werbung generieren, wird dies nicht nur einiges für Influencer ändern. Ebenso ist davon auszugehen, dass andere Plattformen diesem Beispiel folgen werden.
Explosion des Social Commerce
Es ist bereits gang und gäbe, dass Brands ihre Produkte via Instagram, Pinterest oder etwa Facebook verkaufen. Insofern haben sich soziale Plattformen als eine rentable Absatzquelle etabliert. Dieser Trend wird sich auch weiterhin fortsetzen und weiterhin verstärken.
Bereits jetzt ist Social Commerce auf dem besten Weg zu einem Hauptvertriebskanal neben Websites und lokalen Geschäften zu werden. Zusätzlich fördern dies soziale Plattformen, indem sie verkaufsfördernde Features wie etwa Direktmarkierungen von erwerbbaren Produkten in Posts anbieten. Es ist davon auszugehen, dass Social Commerce fixer Bestandteil vieler Verkaufsstrategien werden werden.
Video Content dominiert Social Media Trends weiterhin
Auch dieser Trend setzt sich aus dem vergangenen Jahr weiterhin fort. Nicht umsonst gelten TikTok und YouTube (Wachstum von 2 auf 2,2 B) zu den wachsenden bzw. reichweitenstärksten Content-Lieferanten. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Denn das Video ist der am stärksten Engagement-treibende Inhaltstyp. Egal, ob es sich um Kurzvideos in TikTok-Manier oder längere Clips à la YouTube-Content handelt.
Laut einer Cisco-Studie soll das Video bis 2023 82% aller Web-Inhalte ausmachen. Dies wiederum verdeutlicht, wie wichtig es für einen Social Media-Account ist, Video Content einzusetzen. Falls Sie sich mit dieser Thematik noch nicht beschäftigt haben, ist jetzt die aller höchste Zeit dafür.
Wie lassen sich Videos in Ihren Account am besten integrieren?
Video Content kann ganz leicht in Storys integriert werden. Besonders effektiv sind die bewegten Bilder auch als Werbung. Des Weiteren empfiehlt es sich, Videos auch direkt im Feed zu posten. Diese Faustregel gilt sogar für Social Media-Plattformen, die ursprünglich eher Bild- und Text-lastig waren.
Weitere Social Media Trends, die 2023 rocken werden
Mikro-Influencer bevorzugt
Die Zeiten, wo Marken mit ein bis zwei Makro-Influencern zusammengearbeitet haben, sind ganz eindeutig vorbei. Tendenziell geht man dazu über, mit mehreren, kleineren Nischen-Influencern zu kooperieren. Solche Mikro-Influencer bringen nicht nur mehr Engagement unter dem Strich, sondern kosten auch wesentlich weniger.
Noch mehr Datensicherheit
Keine Social Media Trends ohne DSGVO-Konformität!
In Sachen Internetrecht ist vor allem Datensicherheit bzw. DSGVO auf Social Media ein großes Thema. Oft genug kam dies in der Presse negativ zur Sprache. Insbesondere Facebook stand diesbezüglich enorm unter Beschuss. Fakt ist nämlich: Auf sozialen Plattformen fällt es sehr leicht große Datenmengen über das Nutzer-Konsument-Verhalten zu sammeln.
Um die DSGVO-Lage zu verbessern, sind noch strengere Regelungen auf Social Media in Planung. Denn immer mehr Nutzer sind sich dessen bewusst, dass jede ihrer Bewegungen getrackt wird. Demzufolge werden sie auch vorsichtiger und bewegen sich online bewusster.
Stärkerer Einsatz von Augmented Reality
Einkaufserfahrung verbessern
Die sog. erweiterte Realität hat sich auf den sozialen Plattformen bereits ziemlich durchgesetzt. Die Verwendung von Fotofiltern, die z.B. Make-up, Sonnenbrillen oder Hasenohren hinzufügen, ist immer öfter anzutreffen. Unter den sich anbahnenden Social Media Trends wird sich auch dieser auf weitere Social Media-Plattformen ausbreiten. Bisher waren es vorwiegend Instagram und Snapchat, die diese Technologie vorangetrieben haben.
Zudem wurde Augmented Reality auf Social Media bis dato mehr zum Spaß verwendet. Nun soll sie stärker zu verkaufsfördernden Zwecken verwendet werden. Mögliches Beispiel: Wer bei einer Marke einen Lippenstift kauft, kann die Farbe im Vorfeld an seinen eigenen Lippen ausprobieren.
Ist Social Media der neue Kundenservice?
Die Idee ist nicht so weit gegriffen, wie man denken mag. Denn die Beratung von Konsumenten hat sich bereits zu einem großen Teil in die sozialen Medien verlagert. Schließlich ist dies der eigentliche Ort, an dem User ihre Erfahrungen miteinander teilen. Verstärkt wurde dieser Trend ebenfalls dadurch, dass Marken eher auf Social Media auf Anfragen reagiert haben als auf anderen Kanälen.
Personalisierung immer wichtiger
Personalisierung – stark im Kommen unten den Social Media Trends
Diesen globalen Konsumententrend gibt es ja schon bereits seit mehreren Jahren. Dennoch tritt dieser auch immer stärker als einer der Social Media Trends hervor. Es mag die Kritik geben, dass der Content auf sozialen Medien nicht auf unterschiedliche Konsumenten-Segmente personalisiert werden kann. Was ja auch stimmt. Trotzdem ist dies im Fall von Social Media-Werbung möglich.
Es muss an dieser Stelle auch hinzugefügt werden, dass soziale Medien ebenso besser bzw. spezifischer beim Targeting werden. Auf diese Weise bekommen die richtigen Personen zum richtigen Zeitpunkt die Werbung angezeigt.
Stärkerer Einsatz von Geotargeting
Auch Geotargeting, ergo Local Targeting, wird sich künftig in den sozialen Medien verstärkt durchsetzen. Dies passiert ja bereits, indem man den eigenen Post mit einer Ortsangabe versieht. Der Algorithmus visiert automatisch User aus der genannten Gegend an. Ganz besonders effektiv ist Geotargeting in gesponserten Posts.
Social Media als Social Listening-Tool
Ebenfalls stark im Kommen unter den Social Media Trends ist der Einsatz von sozialen Medienkanälen als Social Listening-Werkzeug. Unternehmen können auf ganz einfache Weise bei Gesprächen “mitlauschen” und daraus wertvolle Einsichten gewinnen.
Weiterhin beliebt: User Generated Content (UGC)
Auch Nutzer-generierte Inhalte sind keine Neuheit in der Social Media-Welt mehr. Tatsache ist allerdings: Dieser Art von Content wird weiterhin en vogue bleiben. Der Trend geht dahin, dass Marketer noch mehr UGC einsetzen. Manche Marken fordern ihre User sogar dazu auf, Marken-bezogenen Content zu generieren. Dieser wird nämlich als besonders authentisch wahrgenommen.
Social Media-Gruppen stark im Kommen
Gruppierungen von Nutzern, die dieselben Interessen auf Social Media teilen, sind ebenso keine Novität mehr. Dennoch werden auch solche Communitys immer populärer und damit für Online Marketing reizvoller. Smarte Brands gründen selbst solche Gruppen, in denen sich ihre Konsumenten austauschen können. Gleichermaßen sind auch private Gruppen Gleichgesinnter eine wahre Goldgrube für Unternehmen.
Unser Fazit zu Social Media Trends – aktuell und 2023
Wie Sie sehen können, sind uns einige Trends erhalten geblieben. Manche gewinnen immer mehr an Bedeutung oder werden um zusätzliche Features erweitert. Darüber hinaus gibt es Social Media Trends, die künftig ihren fixen Platz in Online-Marketing-Strategien finden werden.
Zusammenfassend lässt sich jedenfalls feststellen, dass alles Richtung Vereinfachung, Verbesserung der User-Experience, bessere Kommunikation zwischen Marken und Kunden sowie Austausch zwischen Usern geht. Und nicht zuletzt, legen die sozialen Medien immer mehr Wert auf die Datensicherheit.
Da darf man doch glatt gespannt sein, was die Zukunft sonst noch so bringen wird!
Quellen: influencermarketinghub.com, sproutsocial.com