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Arbeiten im Paradies – ist es wirklich so super?
„Ich hab’s geliebt“
Ich bin mir nicht sicher, wie man für 87 Tage ein Fazit schreiben soll, ohne daraus entweder eine wissenschaftliche Abhandlung oder nur ein „ich hab’s geliebt“ zu machen. Ich versuch‘s trotzdem mal …
Eine Workation ist keine One-Woman-Show
Beruflich betrachtet hat sich für mich, wie auch in vorherigen Beiträgen angesprochen, nicht viel verändert. Ich bin gut darin, selbstständig zu arbeiten und war es ja davor schon gewohnt. Natürlich braucht’s im Vorhinein genügend Vorbereitung und klare Kommunikation. Das alles hätte nicht so gut funktioniert, wenn ich nicht das Vertrauen von Martin gehabt hätte, dass ich meine Arbeit trotz des Ozeans als ständiger Ablenkung gut machen werde. Eine Lejla, die sich jedes Mal die Zeit genommen hat, mit mir telefonisch Dinge zu besprechen und eine Ulli, Gabi und Ramona, die auch mal die Zeitverschiebung in Kauf genommen haben, wenn ich nicht um 16 Uhr (oder 23 Uhr in Bali) noch auf eine Mail oder eine Slack-Nachricht reagiert habe. Du solltest also berücksichtigen, dass eine Workation Team-Arbeit ist.
Bali als Workation-Destination?
Wie in den Beiträgen zu Arbeitsumfeld und Work-Life-Balance schon besprochen, bin ich persönlich der Meinung, dass sich Bali ausgesprochen gut für eine Workation eignet. Und die Anzahl an Gleichgesinnten, die ich hier getroffen habe, gibt mir recht. Die Umgebung ist unfassbar schön, man kann unglaublich viele Dinge erleben, vorausgesetzt man mag Sonne, Wärme, Berge, Dschungel und den angenehm warmen Ozean. Man trifft spannende Menschen, aus denen definitiv auch Freunde werden können. Das Internet ist großartig und die Auswahl und Qualität an Co-Working-Spaces sehr gut. Oh – und der Preis für Essen ist unschlagbar. Es gibt ein blühendes Nachtleben, wenn man eins haben will und friedliche Strände, wenn einem andere Menschen mal zu viel werden.
Ich hör hier auf – das klingt jetzt schon, als wäre ich beim Ministerium für Tourismus angestellt! Aber Du kannst dir jetzt ungefähr vorstellen, was ich von Bali als Workation-Ziel halte. ;-)
Zu einem guten Fazit gehören auch Punkte, die nicht ideal sind und die will ich Dir nicht vorenthalten: Ich habe nach knapp 3 Monaten auf Bali trinkbares Leitungswasser und einen funktionierenden öffentlichen Verkehr wirklich vermisst (ja, das ist mein voller Ernst).
Da die meisten Unterkünfte keine Küche haben und das Essen auswärts meist günstiger ist, als Lebensmittel selbst zu kaufen, hat man ungefähr nie die Möglichkeit selbst zu kochen. Und für jemanden, der Kochen als Entspannung ansieht, ist das zumindest gewöhnungsbedürftig. Ich habe mich dann halt mit Massagen und am-Strand-sitzen entspannt. ;-)
Ok – genug davon. Falls Du bestimmte Fragen hast, gibt’s am 3.3. eine Möglichkeit, diese zu stellen! Schaut einfach auf unserem Instagram-Kanal @Medienkraft vorbei
Wichtige Tipps für deine Reise
KAUF NIEMALS EINE SIM-KARTE AM FLUGHAFEN.
Ja, das muss in Großbuchstaben geschrieben sein, weil das unnötig oft passiert. Meine Sim-Karte hat (inkl. Internet) €5,- gekostet. Am Flughafen verlangt der gleiche Anbieter ein Vielfaches. Du kannst deine Sim-Karte am nächsten Tag auf den Straßen Balis kaufen und dort wird die Registrierung meist auch noch für dich übernommen (am Flughafen teilweise nicht).
Bring entweder eine wiederverwendbare Trinkflasche oder kauf dir eine hier – zum Beispiel bei https://refillmybottle.com/. Bali hat ein Müllproblem. Du musst kein Teil davon werden.
Sonnencreme und Mückenspray ist hier teurer als in Europa. Bring das besser selbst mit.
Wenn du dein Visum verlängern willst, geh zu einer Visa Agency. Da bezahlst du die Verlängerung und einen lächerlich günstigen Servicebeitrag. Dafür musst du nicht 3 Mal (das ist keine Übertreibung) zum Immigration-Office und dich mit Behörden-Indonesisch herumschlagen. Oja, eine Visa-Agentin, die das schon sehr lange macht und mir von Freund:innen empfohlen wurde, war superzuverlässig und hat sich um alles gekümmert. Oja ist auf WhatsApp erreichbar unter: +62 812 6666 525.
Reiseversicherungen sind ein Dschungel. Bei der Platin Master Card sind ca. 4 Monate pro Reise als Reiseschutz dabei. Die meisten Kreditkarten bieten einen Reiseschutz, ist also zumindest einen Vergleich wert.
Mach nicht nur Bekanntschaften mit anderen Touris. Die Einheimischen sind superfreundlich und immer „happy to help“ – und sie kennen sich aus. Es ist praktisch, einen indonesischen Kumpel zu haben, wenn man in einer blöden Situation ist (z.B. Polizeikontrollen).
Wenn du Roller fahren willst, stell sicher, dass du tatsächlich Roller fahren kannst. Der Verkehr funktioniert hier völlig anders als in Europa. Und bring einen internationalen Führerschein mit – wer ohne einen Unfall baut, kann Probleme mit der Versicherung bekommen.
Apps to save your life
GoJek/Grab – Das ist Uber/Lieferando in einem. Das Konto ist relativ easy eingerichtet und es kann immer bar bezahlt werden. Du musst also keine Kontodaten angeben. Der Preis wird dir angezeigt, bevor du die Fahrt buchst.
Maxim – ist ähnlich wie Uber und meist günstiger als GoJek/Grab aber seltener verfügbar, also nicht zu empfehlen, wenn du’s eilig hast.
Maps / Karten – aus offensichtlichen Gründen. Du kannst auch im Vorhinein Karten für Regionen offline verfügbar machen, dann bist du auch ohne Internet nicht verloren.
Translator – Die meisten Menschen hier sprechen Englisch, vor allem in touristischen Gegenden. Sollte es aber doch mal etwas komplexer / unklar werden, kommt eine Übersetzungsapp recht praktisch daher. Und der Google-Translator reicht hier vollkommen aus.
Agoda, AirBnB, Booking.com – Wie im Beitrag „Unterkunft“ schon festgehalten, lohnt sich auch der Vergleich zwischen den Plattformen.
Währungsrechner – im Moment (Feb. 2023) ist €1,- umgerechnet 15.000 IDR – das kann gerade am Beginn sehr verwirrend sein. Um auf Nummer sicher zu gehen, lohnt sich der Währungsrechner am Handy: die meisten haben eine Funktion in der Rechner-App, die vorinstalliert ist. Alternativ bietet Oanda immer einen aktuellen Kurs.
Polarsteps – mein absoluter Favorit. Das ist ein digitales Reisetagebuch mit GPS-Trackingfunktion. Die kann auch mit anderen geteilt werden – so hast du für Dich immer eine gut sortierte Erinnerung und kannst deine Freund:innen am Laufenden halten, ohne jeder Person ein gesondertes Update zu senden.
Refillmybottle.com/app – ist keine App aber eine Website, die dir auf ganz Bali Möglichkeiten aufzeigt, deine Wasserflasche aufzufüllen.
Fazit in 3 Punkten
Kann ich‘s empfehlen? Ja!
Werde ich‘s nochmal machen? Irgendwo bestimmt.
Auf Bali? Das wird sich zeigen. Aber ich hoffe es sehr.
P.S.: Bali belly is real and more common than you would think. ;)
Disclaimer: Wenn ihr mal längere Zeit auf Bali seid, könnte es passieren, dass es zu einem neuen Zuhause wird und ihr nicht wieder weg wollt!
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