Workation auf Bali – Work-Life-Balance

First-Off – wenn ihr euch in der Lage befindet, in der ihr es euch leisten könnt, weniger als 40-Stunden die Woche zu arbeiten, solltet ihr das tun. Vor allem, wenn ihr eine Workation plant.  

Acht Stunden pro Tag an fünf Tagen in der Woche sind viel Zeit, in denen ihr auch Lustigeres erleben könnt. Selbst wenn euer Job, der beste Job der Welt ist.  

Ok, aber was hat das Ganze mit Work-Life-Balance zu tun?  

Du willst Bali nicht auf einer Wochenend-Basis erleben. Ab und zu gibt es coole Ausflüge, die  mittwochs stattfinden. Oder einen Workshop, der am Sonntagabend stattfindet und man will danach vielleicht noch sitzen bleiben, ohne sich um Montagmorgen zu sorgen.  Der Spruch “Man soll die Feste feiern, wie sie fallen” könnte nicht besser passen.  

Bisher war ich absolut unbrauchbar, wenn es um eine Work-Life-Balance ging. Ich hatte mehr eine Work-Study-Balance. Bali hat mir also tatsächlich geholfen, das zu hinterfragen und mir mehr gezielte Pausen und Freizeit zu nehmen. Ich bin auch besser darin geworden, auf meine Bedürfnisse zu hören. Wenn ich merke, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann und ich nichts Dringendes erledigen muss, mach ich einfach was anderes, z.B. einen Spaziergang am Strand, einen Kaffee in meinem Lieblings-Warung, etc. 

Bali hat meine Arbeitsmoral nicht unbedingt positiv oder negativ beeinflusst, aber es hat den Blick darauf verändert. Zum Beispiel such ich mir meine Unterkünfte strategisch aus.

Bedeutet: ich check vorab, ob es in der Nähe einen Co-Working Space gibt und ob das W-Lan der Unterkunft brauchbar ist. Wie im Beitrag zum Arbeitsumfeld festgehalten, ist das kein großer Auftrag hier, ich geh aber lieber auf Nummer sicher. Ich bin mir auch immer bewusst, dass ich noch Dinge zu erledigen habe oder check morgens, ob sich in der Nacht (again – ein Hoch auf die Zeitverschiebung!) etwas Dringendes ergeben hat, auch wenn meine Pläne für den Tag keine Arbeit für den Vormittag vorgesehen haben.  

Durch das positive Arbeitsumfeld hier gestaltet sich das Arbeitsleben auch recht einfach und kann als kleines Abenteuer angesehen werden, oder als Konstante während man andere Abenteuer erlebt. Auf jeden Fall wird eure Arbeitsmoral nicht unter einer Workation leiden, wenn ihr davor schon eine stabile Arbeitsmoral hattet. 

Am wichtigsten finde ich den persönlichen Mindset. Ja, Arbeit ist wichtig. Seinen Job gut zu machen ist wichtig. Sich selbst ab und zu aus der Rechnung zu nehmen und wieder mehr im Moment zu leben ist auch wichtig und zählt schon fast als Gesundheitsvorsorge ;-) .  

Natürlich passiert’s mir, dass ich Kleinigkeiten noch schnell im Hostel vorm Abendessen erledige. Und ich bin absolut heuchlerisch, wenn’s um meine täglichen Check-Ins geht, noch bevor ich meinen ersten Kaffee intus habe. Aber den Großteil meiner Arbeitszeit verbringe ich tatsächlich an einem Ort, der nichts mit Freizeit zu tun hat. Also entweder in einem Café, in dem ich nur zum Arbeiten hingehe oder eben einem Co-Working Space. Das hilft mir, mich auch psychisch von der Arbeit zu trennen und nicht offene To-Dos mit mir herumzuschleppen.  

Und je nachdem wie euer Gehirn am besten arbeitet, kann es helfen, fixe Arbeitszeiten für sich zu definieren. Ich funktioniere am besten im Chaos und wenn ich heute entscheiden muss, dass ich nächste Woche Mittwoch von 10:00 bis 17:00 Uhr arbeiten muss, bin ich sofort gestresst. Das ist auch noch eine wichtige Info für die Work-Life-Balance: Es gibt keinen Blueprint, der für alle funktioniert. Findet heraus, wie ihr gut arbeiten und das mit eurem Job verbinden könnt.  

Fürs Protokoll will ich hier noch festhalten, dass ich absolut keine anderen Verpflichtungen habe als diesen Job und zwei Lehrveranstaltungen an der Uni. Die ganze Balance wäre wahrscheinlich um einiges komplexer, hätte ich noch andere Verpflichtungen, die meine Zeit beanspruchen.