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Kaufhaus Österreich – bald nurmehr ein Firmenverzeichnis?
Jetzt wird die regionale E-Commerce-Plattform umgebaut
Sie erinnern sich noch an unseren letzten Artikel über die Top 10 Webshops in Österreich? Und wie sehr sich gerade jetzt ein Online-Shop auszahlt? Diesen Rückenwind nutzt auch das Wirtschaftsministerium aus und bricht eine Lanze für den Online-Handel. Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit dem staatlichen Bundesrechenzentrum die Plattform Kaufhaus Österreich geschaffen. Genauer gesagt: ein virtuelles Kaufhaus, um den heimischen E-Commerce zu stärken. Was es damit wirklich auf sich hat, sehen wir uns hier ein wenig genauer an.
Ich verkauf’ regional – das geht auch digital. Mit diesem Slogan will Kaufhaus Österreich bis Mitte 2021 einige Tausend heimische Händler an Bord holen.
Produkte bequem im Kaufhaus Österreich präsentieren & vertreiben
Die ganz Großen wie Amazon, Zalando und Co wissen ganz genau, worauf es ankommt, um online präsent zu sein. Im Gegenzug dazu sind die kleineren Händler eher ahnungslos und zum Teil noch uninformiert:
- Manche haben nicht einmal eine Website.
- Andere wiederum haben noch keinen Online-Shop und wissen auch nicht, wie sie diesen starten sollen.
- Wieder andere sind bereits Betreiber eines Webshops, würden aber gerne mehr Verkäufe generieren.
Kostenlose Alternative zu Amazon für regionale Produkte
Um in den oben genannten Fällen Abhilfe zu schaffen, startet Kaufhaus Österreich diesen Mittwoch eine eigene Kampagne fürs Weihnachtsgeschäft. Diese hat zum Ziel, die Aufmerksamkeit der Konsumenten auf das virtuelle Kaufhaus zu lenken. Darüber hinaus sind in der E-Commerce-Plattform bereits auch Marktplätze wie shöpping.at oder markta.at mit ihren Einzelshops integriert.
Des Weiteren haben Konsumenten mit einer Suchfunktion die Möglichkeit, gezielt nach Händlern in ihrer Umgebung bzw. innerhalb einer bestimmten Produktkategorie zu suchen. Oder auch einfach spontan einen digitalen Schaufensterbummel zu machen.
Produktkategorien
- Bauen, Garten & Haushalt
- Bücher, Papier- und Spielwaren
- Elektro, Elektronik, Foto & Musik
- Fahrzeuge und Zubehör
- Gastronomie und Essenszustellung
- Gesundheit & Wohlbefinden
- Kunst(handwerk) & Antiquitäten
- Lebensmittel
- Schutzkleidung & Masken
- Mode & Accessoires
- Möbel & Wohnen
- Notdienste
- Persönliche Dienstleistungen
- Schmuck, Optik & Uhren
- Sport- und Freizeitartikel
- Tierbedarf
- Sonstiges
Wird Kaufhaus Österreich komplett eingestellt?
Bereits kurz nach dem Start der Plattform sind im Netz Stimmen laut geworden, die vermehrt die Suchfunktion bemängelten. Wenn man beispielsweise „Schuhe“ finden wollte, wurden einem zunächst eine Alpaka-Wanderung, ein Bergbauer oder ein Tischtennis-Shop vorgeschlagen. In der Tat nicht gerade relevante Treffer für die Sucheingabe. Kein Wunder, dass darauf sofort Spott folgte, der bis heute nicht mehr abreisst. Man könnte das schon fast Shitstorm nennen. Schnell tauchten Gerüchte auf, dass das Kaufhaus Österreich nun gänzlich eingestellt werden soll. Vor allem dann, als das Portal vom Netz genommen wurde. Dies wies Ministerin Margarete Schramböck allerdings rasch zurück. Viel eher ist ein Umbau bzw. eine andere Ausrichtung geplant.
Künftig soll das Kaufhaus Österreich als Firmenverzeichnis weitergeführt werden und so die Digitalisierung sowie die E-Commerce-Initiative des Bundes unterstützen. Übrigt bleibt – hier wurden zu viele Steuergelder verschwendet. Das Projekt verschluckte bislang € 627.000,-! Für eine derart stattliche Summe darf man sich wohl etwas Besseres erwarten. Es bleibt zu hoffen, dass die Neuausrichtung der Plattform gelingt und der Shitstorm endlich ein Ende findet.
Quellen: oesterreich.orf.at, meinbezirk.at