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Mit “Quarantäne-Tanzpartys” zum Instagram-Shooting Star

Virales Marketing par excellence: Von 350k auf 1,3 Mio. Follower in 24h!

Der US-DJ D-Nice lässt 160.000 Partygäste im #clubquarantine durch die globale Krise tanzen.

Feiernde Menschen bei Tanzparty - Titel: Total Viral: Quarantäne-Tanzpartys

Wie kam es zu den Quarantäne-Tanzpartys?

Alleine und isoliert fühlte sich Derrick Jones aka DJ D-Nice in seinem Apartment in Los Angeles. “Ich vermisste meine Familie und das DJ-en”, verriet er im Interview mit CBS This Morning. Da kam ihm die Idee, für seine Freunde eine Party zu veranstalten, um sich von der aktuellen Quarantäne-Lage abzulenken. Zwei hundert seiner Freunde groovten zu den Tunes beim allerersten Event am 18. März, während D-Nice bemerkenswerte 9 Stunden lang (!) klassischen R’n’B, Soul, Old School-Hip Hop, Dance Music, 90-er Pop und gelegentlich Salsa und Afrobeat auflegte.

Positive Vibes als viraler Sharing-Trigger

Als in den nachfolgenden drei Tagen die Besucherzahl in seinem Home School at Club Quarantine-Chat auf 51.000 und seine Followerzahl von 190k auf 350k anstieg, war klar: Mit seinen virtuellen Dance-Events hat er den Nerv der Zeit getroffen und bringt den Menschen das, was sie gerade am nötigsten haben – Ablenkung und gute Laune. “I feel so #OPTIMISTIC” oder “Just eating dinner and feeling good as hell!” sind Beispiele der vielen tausend ähnlichen begeisterten Kommentare aus dem Chat.

Home School ist zu einem Ort geworden, an dem wir zusammen tanzen und verbunden bleiben können. Von meiner Küche aus kann ich an jeden von euch positive Vibes schicken! ~ DJ D-Nice

In den 24 Stunden zwischen Samstag und Sonntag explodierte D-Nices Instagram-Account regelrecht. Bereits während des nächsten Events am Sonntag konnten sage und schreibe 160.000 Tanzgäste live mitverfolgen, wie der DJ die 1 Million Follower-Marke knackte und binnen der nächsten Stunden 1,3 Mio. erreichte. Einen zusätzlichen Popularitäts-Kick brachte ebenfalls der nicht abreißende Strom an Promis und Stars von Opera Winfrey, Janet Jackson, John Legend über Bradley Cooper, Jennifer Lopez, Jimmy Fellon bis hin zur ehemaligen First Lady Michelle Obama.

Wie es die Viralität will – spontan

Passend zur Natur des viralen Marketings sind auch D-Nices Sets bei den Quarantäne-Tanzpartys gänzlich spontan gestaltet. Er verzichtet auf eine Playlist und spielt das, was sich im Moment gut anfühlt. Dass Musik die Macht hat, Menschen selbst durch die schwierigsten Zeiten zu helfen, steht für Derrick Jones außer Frage:

Egal, welche Probleme du gerade hast – ein guter Song reißt dich immer aus dem Alltag raus. ~ DJ D-Nice

Und was sonst so bemerkenswert an diesen virtuellen Treffen ist? Der Spaß, so zu tun, als würde man sich tatsächlich in einer Bar treffen und mit Freunden abhängen. Die Ablenkung, die sich beim Fokuswechsel zu einer angenehmen, imaginierten Alternativ-Realität hin einstellt.

Sie werden sich jetzt wahrscheinlich fragen, wozu das Ganze denn überhaupt gut ist… Nun, es ist weithin bekannt, dass die körpereigenen Hormone Serotonin und Endorphin vermehrt ausgeschüttet werden, wenn man tanzt oder Spaß hat. Und dass diese unschlagbare Immunbooster sind, müsste an dieser Stelle eigentlich nicht mehr erwähnt werden.

Die Quarantäne-Tanzpartys gehen weiter!

Solange die Quarantänepflicht und der Bedarf besteht, will DJ D-Nice seine gute Laune-Sets spielen. Wer sich dem virtuellen Partyvolk anschließen möchte, kann aktuelle Event-Termine im Instagram-Feed des DJs einsehen.

Aus marketingtechnischer Sicht bleibt spannend zu beobachten, welche Ausmaße dieser Trend noch annehmen kann bzw. wird. Denn bereits jetzt wird erkennbar, dass immer mehr Musiker aus diversen musikalischen Richtungen vermehrt virtuelle Live-Konzerte auf Instagram veranstalten.

Fazit: Was können wir für virales Marketing daraus lernen?

Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass DJ D-Nice mit dieser Idee virale Ziele verfolgte. Viel eher entstand dieser Impuls aus einer Notsituation. Nichtsdestotrotz verdeutlicht dieses Beispiel mehr denn je, welche Durchschlagskraft Inhalte mit intensiven positiven Emotionen auf ihre mediale Verbreitung sowie in Hinsicht auf Growth Hacking haben können. Virales Marketing auf höchstem Niveau eben!

Diese Best Practice ist nicht bloß aus sozial-ethischer Sicht nachahmenswert, sondern kann durchaus als Ansatz für virale Marketing-Kampagnen in Krisensituationen bewusst genutzt werden. Gerade dann gieren nämlich Menschen förmlich nach optimistischen, stimmungshebenden Inhalten und teilen diese bereitwillig mit ihren Freunden und Bekannten.

Eine aus diesen Beweggründen resultierende virale Kampagne würde wohl ein absolutes Marketing-Ideal repräsentieren: eine Win-Win Situation, von der beide Seiten gleichermaßen profitieren.

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