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Sprachsteuerung über Spotify

Der Musikdienst jetzt mit Spracheingabe

Der Musik-Streamer Spotify möchte nun auch am Sprachassistenten-Markt Anteil nehmen und setzt seine erste Maßnahme in diese Richtung. So ist es nun möglich, über Spotify die Songs über Sprache zu steuern und abzuspielen. Mit dem Kommando „Play my weekly playlist“ zum Beispiel, können so ganze Playlisten abgespielt werden. Wer das gleich mal ausprobieren möchte, sollte wissen, dass diese Funktion derzeit nur für eine kleine Anzahl an Nutzern freigeschalten ist. Sprich diese Funktion befindet sich noch in der Testphase und der Sprachassistent versteht und spricht aktuell nur Englisch.

Der Spotify Sprachassistent fürs Wohnzimmer

Mit dieser Testphase von Spotify brodelt auch die Gerüchteküche. So hört man bereits von einem eigenen Lautsprechersystem mit Spracherkennung. Wobei aber einige Fragen offenstehen. Denn derzeit bietet Spotify zwar die Software bzw. den Musik-streaming-Dienst aber bislang keine Hardware an. So kann man über die Produkte bzw. das System von Apple, Amazon und Google Spotify nutzen.

Konkreter wird die Maßnahme hin zur Hardware-Produktion durch ein Stellenausschreiben, wo nach einem Operations Manager speziell für Hardware Produkte in der Stockholmer Firmenzentrale gesucht wird.

Dazu gibt es auch eine Stellungnahme vom Musikdienst selbst, wo sie bestätigen, dass es tatsächlich eine neue betriebliche Ausrichtung hin zur Hardware-Produktion gibt. Dabei soll eine eigene Organisation für die Herstellung, Logistik und den Absatz verantwortlich sein.

Spotify an der New Yorker Börse

Mit ca. 70 Millionen zahlenden Abonnenten, einem geschätzten Marktwert von ca 2,9 Milliarden Euro und einem Verlust von 1,24 Milliarden Euro, hat Spotify offensichtlich seine Grenzen erreicht und möchte den nächsten strategischen Schritt hin zum Börsengang umsetzen. So hat der Streaming-Dienst einen Antrag bei der New Yorker Börsenaufsicht eingereicht.

Sehen wir uns aber die Hintergründe genauer an. Basierend auf den Umsatzzahlen 2017, konnte der Musik-Streaming-Anbieter im Vergleich zum Vorjahr den Umsatz auf 4,1 Milliarden Euro steigern. Das entspricht fast 39% mehr Umsatz. Gleichzeitig verzeichnete das Unternehmen jedoch einen Verlust von 1,24 Milliarden Euro. Diese Verlustsumme ist zwar Größtenteils der ansteigenden Buchhaltungskosten eines Milliarden-Konzerns zuzuschreiben, jedoch besteht dieser auch aus einem operativen Anteil von 378 Millionen Euro.

Spotify verspricht sich mit dem Börsengang wahrscheinlich mehr liquide Mittel. Durch den Verkauf von Aktien wird die Suche bzw. die Notwendigkeit von einzelnen großen Investoren kompensiert. So wurde auch bekannt, dass bei Privat-Geschäften Spotify Aktien zu Preisen zwischen 90 und 132,- Dollar gehandelt wurden. Mit welchem Wert die Spotify-Aktie dann offiziell gehandelt wird, ist noch nicht vorhersehbar.

Der Musik-Markt

Aktuell wird der Streaming-Dienst in 61 Ländern angeboten die sich über große Teile Europas und der USA erstrecken. Der stärkste Konkurrent ist Apple Music mit 36 Millionen Abo-Kunden. Laut Prognosen ist Apple Music stark wachsend und könnte Spotify dieses Jahr bereits überholen.

Generell sind aber auch die Dienste von Amazon Music oder Amazon Prime Music nicht zu unterschätzen. Gerade mit den Sprachassistenten werden diese Dienste verstärkt beansprucht. Es ist zwar möglich über das Amazon Echo auch Spotify als Amazon-Skill zu aktivieren, doch stellt sich die Frage, ob dieser Skill tatsächlich gebraucht wird.
Mit der Entwicklung einer eigenen Hardware, sieht das Unternehmen bestimmt das Potential einer weiteren Zielgruppe und den höheren Absatz. Sprich mit dem Verkauf einer Box oder eines Lautsprechers mit der kostenfreien Streaming-Version, wurden zumindest Einnahmen mit der Hardware erwirtschaftet.

Trotzdem ist eine Geschäftserweiterung in dieser Form äußerst riskant. Entweder haben Sie bereits Experten mit innovativen Ideen an der Hardware-Front oder es wird hoch gepokert um den Konzern in Richtung grüne Zahlen zu steuern.

Wir bleiben gespannt und halten euch am Laufenden, wenn es weitere Neuigkeiten dazu gibt.