styriarte‎ – Die steirischen Festspiele

Die Steirische Kulturveranstaltungen GmbH schreibt Geschichte

Eine Lücke im Terminkalender: Es war 1985 als sich der damalige steirische Kultur-Landesrat und LH-Stellvertreter Kurt Jungwirth bemühte, Nikolaus Harnoncourt für ein Festival in seine Heimatstadt Graz zurückzuholen. Glück im Unglück: Weil ein anderes Projekt nicht realisiert werden konnte, fand sich tatsächlich eine Lücke im Terminkalenders des Maestros. Die styriarte ward geboren. Mit Johann Sebastian Bach im Mittelpunkt des ersten Programms und natürlich mit dem Concentus Musicus unter Harnoncourts Dirigentschaft.

Leistungsübersicht

Von 1985 bis zu seinem Tod – und wenn wir ehrlich sind, darüber hinaus – stand Nikolaus Harnoncourt mit vollendeter Leidenschaft und Präzision für und hinter dem steirischen Kultur-Highlight. Grazer Spielstätten wie Dom und die Mariatroster Kirche etablierten sich damals. Der Stefaniensaal und später die Helmut List Halle wurden zum Austragungsort für die großen Konzerte. Dennoch gelang es der styriarte, nicht auf ein Haus fixiert zu bleiben. Legendär ist die Produktion „Ein Fest für Haydn“ im Schloss Eggenberg. Ein unglaublicher Erfolg, der für Jahrzehnte die Latte hochlegte.

Die Karteneinnahmen kletterten in den folgenden Jahren unverzagt nach oben. Das Festival etablierte sich als Fixpunkt im Klassikkalender. Unvergessen ist auch das Schubert-Jahr der styriarte (1988), getragen vom Chamber Orchestra of Europe und natürlich Harnoncourt.

Die nächsten Jahre waren Mozart und Beethoven gewidmet. Unvergessen: die grandiose Edita Gruberova, die 1991 im Stefaniensaal Begeisterungsstürme auslöste. Ab 1992 wurde das Programm durchmischter. Es stand nicht mehr einzig unter dem Zeichen eines großen Komponisten. Vielmehr lud es seine Besucher zu „phantastischen Reisen vom Mittelalter bis in die Gegenwart“, schuf Platz für „Raum und Klang“ oder bot spannende Begegnungen zwischen Gotik und Jazz.
Im Jahr 1995, der elften styriarte, setzte Nikolaus Harnoncourt Maßstäbe in der Schubert-Deutung. Darüber hinaus finanzierte und ermöglichte er das erste styriarte-Kinderprojekt: Die Zauberflöte im Zirkuszelt, präsentiert von Kindern für Kinder.

Im Gegensatz zu einigen anderen anderen Festspielen ruhte sich die styriarte nie auf ihren Lorbeeren aus. So irritierte die starbesetzte Schumann-Oper „Genoveva“, sorgte aber gleichzeitig für Besucherrekorde. Mit der Uraufführung der unvollendeten Schubert-Oper „Der Graf von Gleichen“ wurde Klassik-Fans ebenfalls ein seltener Leckerbissen geboten. Zu diesem Zeitpunkt lief die styriarte mittlerweile bereits über vier Wochen und inszenierte 35 Veranstaltungen. Ein seltenes Kleinod auch: Nikolaus Harnoncourt als Wagner-Interpret (Tristan, Tannhäuser). 2001 durften Kunstliebhaber einen weiteren begnadeten Steirer erleben. Der Beethoven-Klavierabend mit dem Pianisten Markus Schirmer war so erfolgreich, dass er wiederholt werden musste.

Zwischen 2002 und 2015 präsentierte sich die styriarte als fulminanter Festival-“Spielplatz”. Stetige Auslastungsgrade von über 90 %, internationale TV-Übertragungen, die das Festival einem breiten Publikum bekannt machten, und ein stets noch dichteres Programm ließen Kunstgenießer atemlos vor Freude staunen. Harnoncourt bewies dabei Jahr für Jahr aufs Neue ein vitales Händchen für Klassik und Moderne, für große Namen und hoffnungsvollen Nachwuchs. Er schuf Programme voller Dichte, Poesie und Präsenz. Gespielt in Schlössern, Kirchen, barocken Sälen, Weinkellern, Zirkuszelten …

2016 dann das erste Jahr ohne NiKolaus Harnoncourt. Der Spiritus rector der styriarte verlor seinen Kampf gegen Krankheit und Alter. Anstatt den großen Maestro ersetzen zu wollen, besetzte Intendant Mathis Huber den Beethoven-Schwerpunkt mit drei jungen Dirigenten (Karina Canellakis, Jérémy Rhorer und Andrés Orozco-Estrada), die das Projekt mit dem Concentus Musicus Wien zu einem fulminanten Erfolg führten. Nachwuchskünstler waren seit jeher ein unverzichtbarer Bestandteil der styriarte und Nikolaus Harnoncourt hätte dieses Gedächtnis und Vermächtnis, an dem auch Oskar-Gewinner Karl Markovics mitwirkte, bestimmt gefallen.

Die styriarte bleibt dem Auftrag ihres Maestros treu und taucht nach wie vor tief in die Essenz heimischen und internationalen Musikschaffens ein. Intendant Markus Huber schrieb 2017 in einem offenen Brief an FreundInnen und KundInnen der styriarte, dass man die Pionierarbeit Harnoncourts auch weiterhin folgen wolle und nicht bloß einen König durch einen anderen ersetzen. In diesem Sinne: “Der König ist tot, lang lebe der König!”

styriarte-Programm 2019

Quelle: https://styriarte.com/styriarte/chronik/

Steckbrief

  • Kunde: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH
  • Branche: Kulturveranstalter
  • Leistungen: Festspiele, Konzerte und Matineen für klassische und alte Musik in Graz und der Steiermark
  • Website: styriarte.com
Styriarte Festspiele Logo

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Rasch, selbstständig arbeitend, reaktionsschnell bei Bitten und Vorschlägen unsererseits und immer für gute und hilfreiche Tipps zu haben – diese Eigenschaften mögen wir an Medienkraft.

Claudia Tschida, styriarte Öffentlichkeitsarbeit

Ab 2018 wird die styriarte mit einer Opernserie des bedeutendsten Barockkomponisten Johann Joseph Fux als neues zentrales Festivalelement ein barockes Zauberreich eröffnen, das die ungehobenen Opernschätze aus der Feder des gebürtigen Steirers Fux zurückbringt auf die Bretter, die die Welt bedeuten. In sechs Opern-Festen bis zum Juni 2023 beleuchtet sie alle Facetten des Opernmeisters Fux, vom mythologischen Verwandlungsstück (Dafne in Lauro) bis zum historischen Heldenstück (Costanza e fortezza), mit zauberhaften Naturbildern (Gli Ossequi della notte), mit prickelnder Erotik (Psiche) – und all das voller Belcanto und voller Tanzmelodien, die schon die Zeitgenossen begeistert haben.